Verkehrsmuseum Lindau

Das Museumskonzept


Darstellung der Verkehrsgeschichte von Lindau

Im 19. und 20. Jahrhundert war die Entwicklung der Stadt Lindau entscheidend geprägt von Eisenbahn und Schifffahrt. So wie die Stadt Friedrichshafen durch Zeppelin und Dornier weltweit bekannt ist, ist es Lindau mit seiner Altstadt auf der Insel und dem Seehafen, dem Inselbahnhof und dem Eisenbahndamm. Dieses Ensemble hat vor rund 170 Jahren mit der Eröffnung der Ludwig-Süd-Nordbahn als erste bayerische Eisenbahn-Fernstrecke zwischen Hof und Lindau Geschichte geschrieben. Als Knotenpunkt nationaler und internationaler Bahnstrecken und Schifffahrtslinien war und ist Lindau ein herausragender Ort der Mobilitätsgeschichte des Bodensees.

Ein Museum in einmaliger Lage am See

Die angedachte Lage am Inselbahnhof und nahe des Seehafens würde die Darstellung der Verkehrsgeschichte der Stadt Lindau an einem zentralen und viel besuchten Standort ermöglichen. Damit bietet sich für Lindau die einmalige Chance einer attraktiven Nachnutzung von Teilen der Bahngebäude und der Gleisanlagen. Davon würden die Lindauer Bevölkerung und die Gäste der Stadt Lindau gleichermaßen profitieren. Ein solches Museum beginnt beispielsweise dann zu leben, wenn mit Dampfloks bespannte Sonderzüge den Inselbahnhof anfahren und die Fahrgäste unmittelbar vom Zug auf das historische Dampfschiff Hohentwiel wechseln.

Weitere Infos zum Standort =>siehe hier.

Blick zurück und in die Zukunft

In dem von uns projektierten Verkehrsmuseum soll die Lindauer Geschichte der Eisenbahn und der Dampfschifffahrt vom Mittelalter bis heute dargestellt werden. Verkehrsgeschichte ist zugleich auch Kultur­geschichte, Sozial-, Wirtschafts-, Industrie- und Technikgeschichte. Die historische Entwicklung der Stadt Lindau und ihres Einzugsgebietes ist maßgeblich von Bahn und Schifffahrt geprägt.

Das Verkehrsmuseum Lindau soll aber nicht nur rein historisch in die Vergangenheit gerichtet sein. Vielmehr will es über das Wissen von der Vergangenheit den Blick auf Gegenwart und Zukunft schärfen. Daraus ergibt sich ein kla­rer Bildungsauftrag: Was war Mobilität, was ist sie heute und wie wird sie in der Zukunft sein?

Luftansicht Lindau um 1914

Mögliche Standorte für ein Verkehrsmuseum (Skizze Verein, nicht mehr akturell)

 


Ein modernes Museum für alle

Aufgabe muss es sein, alle Altersgruppen und Bildungsschichten für das Thema Mobilität zu sensibilisieren und Unterstützung bei der individuellen Meinungsbildung zu leisten. Dabei ist für Familien besonders das gemeinsame Erfahren, Lernen und Spaß haben zu betonen. Museumspädagogische Kon­zepte können ab einem Alter von drei Jahren umgesetzt werden. Die angestrebte Präsentation des Verkehrsmuseums Lindau muss den heute üblichen Standards hinsichtlich Qualität, Didaktik und Medieneinsatz folgen. Sie soll besucherfreundlich, verständlich und faszinierend sein und zum Schauen, Staunen und Entdecken einladen. Zugleich muss das Museum ein „Museum zum Anfassen sein“, das möglichst viele unterschiedliche Besuchergruppen begeistert und für ein wichtiges Thema sensibilisiert. 

 

                                                         

Kinderpädagogik im Zeppelin Museum Friedrichshafen


Das Museum als offenes Forum für Zukunftsfragen

Das projektierte Verkehrsmuseum versteht sich als Ort der Bewahrung sowie als offenes Forum für aktuelle Themen. Die Entwicklung der Mobilität ist eines der größten Themen unserer Zeit. Wir wollen die aktuellen Probleme der Verkehrs- und Stadtentwicklung sachgerecht thematisieren und nach­haltige Lösungen für zeitgemäße Verkehrsformen andenken beziehungsweise disku­tieren. Durch interdisziplinären Umgang können auch kritische und bei­spielsweise von Künstlern inspirierte Fragestellungen darge­stellt werden.

 

                                                            

 

18 478 vom Bayerischen Eisenbahnmuseum Nördlingen im Bahnhof Lindau (Foto Stern)


Museumsverbund Euregio Bodensee

Ein Verkehrsmuseum Lindau wäre in der Euregio Bodensee eine hervorragende Ergänzung der inter­nationalen Museumslandschaft, die sich in den letzten Jahren im­mer mehr Richtung Technik- und Mobilitätsgeschichte entwickelt hat. Zu­sammen mit dem Zeppelin Museum und dem Dornier Museum Friedrichshafen, dem Locorama Romanshorn und dem Seemuseum Kreuzlingen kann der Luft-, Schienen- und Was­serverkehr der Bodenseeregion in umfassender Weise dargestellt werden. Dies wäre in Europa einzigartig!   

 

Museumsverbund Ludwig-Süd-Nord-Bahn

                                                          


An der Ludwig-Süd-Nord-Bahn bestehen mit dem Bayerischen Eisenbahn­museum Nördlingen und dem Deutschen Dampflokomotiv Museum (DDM) in Neuen­markt zwei bedeutsame Eisenbahn-Museen. Mit einem Verkehrsmuseum in Lindau kann diese Museumslandschaft am südlichen Endpunkt der Strecke vervollständigt wer­den. In Kooperation mit Nördlingen und mit Neuenmarkt könnte die Geschichte der historischen Ludwig-Süd-Nord-Bahn ganzheitlich an relevanten Bahnhöfen wieder aufleben. Mit Dampf-Sonder­zügen und entsprechenden Pauschalangeboten könnten die Besucher alle drei Standorte erleben.